Wenn man, so wie ich, in Freiburg aufgewachsen ist, dann ist man nicht nur in einer wirklich schönen Stadt aufgewachsen, sondern zudem mit wirklich guten Laugenbrezeln. Das, so habe ich Jahre später feststellen müssen, ist allerdings nicht jedem vergönnt. Liebe Frankfurter, ich muss jetzt mal was loswerden. Ihr könnt Apfelwein – keine Frage. Eure Grie Soß ist echt toll. Und die Bethmännchen sind auch nicht zu verachten. Aber – diese Brezeln. Muss das wirklich sein!? Meine erste Frankfurter Brezel-Erfahrung machte ich auf der Zeil an einem Stand mit diversen Backwaren. Mich, als Freiburger Brezel-Naivchen (Ha!), lachten spontan die riesigen hiesigen Laugenbrezeln an. Voller Freude biss ich also in das dicke (im Allgemeinen weiche) Ende…und musste – ganz spontan – husten und…dringend etwas trinken. Ok, das ist jetzt ein wenig fies. Aber, werte Frankfurter, im Vergleich zu Freiburg seid ihr sowieso größer, schneller und weiter. Ich denke, ihr verkraftet die Brezel-Pleite – ganz locker.
Für alle Exil-Freiburger und sonstigen Brezel-Liebhaber stelle ich hier ein Rezept für wirklich richtig gute Laugenbrezeln vor. Selbst meinen Kindern, die echte Frankfurter sind, hat´s geschmeckt!
Hier geht´s zum Rezept:
Ein paar Worte zu den Zutaten:
Wir brauchen braunen Zucker, Trockenhefe, Bier (Egal, welche Sorte. Ich habe „SchlappeSeppl“ verwendet. Und, Frankfurter? Habt ihr mich jetzt wieder ein bisschen lieb?), Butter, Mehl (Typ 550) und Salz. Außerdem brauchen wir für die Lauge baking soda. Klappt wahrscheinlich auch mit Back-Natron, ich habe die Brezeln bisher aber nur mit baking soda gemacht. Davon brauchen wir eine ganze Menge. Wenn ihr also nur noch einen kleinen Rest in der Packung habt, müsst ihr neues kaufen. Zum Bestreichen und Bestreuen benötigen wir noch ein Ei und Fleur de Sal oder sonstiges grobes Meersalz.
Das Rezept
Echte Laugenbrezeln (8 Stück)
Die Zutaten
120 ml warmes Wasser
1 El brauner Zucker
1 Päckchen Trockenhefe
250 ml Bier (s. o.)
125 g Butter
1 Teel. Salz
ca. 600 g Mehl (Typ 550)
ca. 150 g baking soda (s. o.)
1 Ei zum Bestreichen
Fleur de Sal oder anderes grobes Meersalz zum Bestreuen
Die Zubereitung
Wasser und Zucker in einer großen Rührschüssel vermischen.
Hefe dazugeben,…
…verrühren und etwa 5 Minuten stehen lassen bis die Hefe aktiviert ist. Jetzt die Butter schmelzen lassen.
Bier, geschmolzene Butter, Mehl und Salz dazugeben.
Mit dem Knethaken des Handmixers oder der KitchenAid etwa 5 Minuten kneten. Wenn der Teig dann noch zu feucht ist, noch etwas Mehl zugeben. Die ganze Sache sollte dann schön glatt und geschmeidig sein. Kurz aus der Schüssel nehmen, diese mit Öl ausstreichen und Teigkugel zurück in die Schüssel geben. Mit Folie abdecken…
…und mindestens eine Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen mehr als verdoppelt hat.
Dann Ofen auf 200°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Einen großen Topf mit Wasser zum kochen bringen
Teig auf eine Arbeitsfläche geben. Ich finde eine Silikonmatte dafür am besten.
Nochmal gut durchkneten und in 8 gleich große Teile schneiden.
Jedes Teigstück zu einer langen Schlange formen.
Und zu einer Brezel formen:
…weiter bis alle fertig sind.
Dann das baking soda nach und nach vorsichtig in das kochende Wasser geben. Nun die Brezeln (höchstens 2-3 auf einmal) jeweils für ca. 30 Sekunden in die kochende Lauge geben, evtl. kurz wenden.
Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche geben. Das Ei verrühren und die Brezeln damit bepinseln.
Jetzt Fleur de Sel oder grobes Meersalz auf die Brezeln streuen.
Nun die Brezeln für ca. 15 Minuten im heißen Ofen backen bis die gewünschte Bräunung erreicht ist.
Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Am besten noch lauwarm genießen – sooo gut! Wirklich!
Enjoy und bleibt trotzdem süß!